Biographie

Emil Höchster wurde am 27. Oktober 1894 als Sohn des Kaufmanns Kallmann Höchster (1860 – 1942) und seiner Frau Minna, geb. Sonder (1862 – 1934), im unterfränkischen Mainstockheim geboren. Wie viele Landjuden zog wohl auch die Familie Höchster um die Jahrhundertwende in die Industrie- und Handelsstadt Fürth. In der Maxstraße 5 gründete sein Vater ein Geschäft für Öl- und Fettwaren. Nach der Volksschule besuchte Emil Höchster die Israelitische Realschule in Fürth, wo er die Sekundarreife erwarb. Anschließend machte er bei einer Fürther Bank eine Ausbildung zum Bankkaufmann.
Mit der Mobilmachung und dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Emil Höchster am 1. Oktober 1914 als Einjährig-Freiwilliger zum 21. bayerischen Infanterie-Regiment in Fürth eingezogen. Nach seiner dortigen Grundausbildung beim I. Rekruten-Depot kam er am 28. Oktober als Gefreiter zum I. Ersatz-Bataillons des Regiments, wo er zum Offiziers-Aspiranten und Vizefeldwebel ausgebildet wurde. Als Teil der 8. Kompanie des 5. Ersatz-Infanterie-Regiments wurde er am 26. Oktober 1915 schließlich an die französische Westfront versetzt, wo er bis Mitte 1916 an Stellungskämpfen in den Vogesen teilnahm. Während dieser Zeit wurde ihm das Bayerische Militärverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern verliehen. Am 28. Juni musste er wegen eines starken Magen- und Darmleidens in das Lazarett der elsässischen Gemeinde Leberau (heute: Lièpvre) eingeliefert werden. Von dort aus verlegte man ihn einen Tag später ins Festunglazarett IX. von Straßburg im Kloster vom guten Hirten.

Nach einem weiteren Aufenthalt im Reservelazarett II. von Bad Cannstatt wurde er ab September 1916 in der 1. Ersatz-Kompanie des 13. bayerischen Infanterie-Regiments in Ingolstadt vermutlich bei der Ausbildung neuer Rekruten eingesetzt, bevor er man ihn im Februar 1917 zum 6. bayerischen Infanterie-Regiment an die Westfront versetzte. Dort nahm er an Stellungskämpfen in Französisch-Flandern und an der Frühjahrsschlacht bei Arras teil. Am 16. März 1917 beförderte man Emil Höchster zum Leutnant der Reserve.
Am 7. Juli 1917 wird er bei Stellungskämpfen nahe der französischen Gemeinde Acheville durch eine Artilleriegranate am linken Oberschenkel schwer verwundet und muss ins Feldlazarett 313 in Douai eingeliefert werden. Emil Höchster stirbt dort am 12. Juli 1917 um 3:30 Uhr im Alter von 22 Jahren. Noch am selben Tag wird ihm nachträglich das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. Sein Leichnam wurde nach Deutschland überführt und auf dem NEUEN JÜDISCHEN FRIEDHOF in Fürth beigesetzt.
Simon Höchster
Auch sein Bruder Simon Höchster, geboren am 8. Oktober 1890, hatte nach dem Besuch der Israelitischen Realschule und der Ausbildung zum Kaufmann von 1909 bis 1910 seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger beim 21. bayerischen Infanterie-Regiment in Fürth abgeleistet. Mit der Mobilmachung und dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er am 4. August 1914 zum Militärdienst eingezogen. Als Teil der 6. Kompanie des Regiments kam er kurz darauf an die französische Westfront. Bereits am 20. August wurde er dann während der Schlacht in Lothringen erstmals verwundet und musste ins Reservelazarett Ludwigshafen eingeliefert werden. Von 3. September bis 2. Oktober 1914 war er dann im Fürther Reservelazarett im Schulhaus am Helmplatz 4. Nach einer vierwöchigen Stationierung in der Genesungs-Kompanie kehre er am 31. Oktober wieder zu seinem Regiment an die Front zurück, mit dem er an mehreren Gefechten zwischen Maas und Mosel teilnahm. Am 11. März 1916 wird er zum Gefreiten befördert. Für seine Verdienste während Kämpfen auf den Höhen von Apremont verlieh man ihm am 15. Juni 1916 das Eiserne Kreuz II. Klasse.
NOCH IN ARBEIT!